Alfred Friedrich: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. März 2022, 11:48 Uhr
Vita Alfred Friedrich
Alfred Fritz Friedrich (* 18. März 1891 in Schöneberg – † 13.10.1968 in Bad Kissingen) war Pilot und Mitgründer des Vereins "Alte Adler".
Er wohnte und arbeitete bis Ende des 2. Weltkriegs in Berlin. Seine erste Ehefrau gebar ihm einen Sohn Gerd Friedrich, sie verstarb jedoch früh. Als Witwer heiratete er die Bildhauerin und Illustratorin Lore Friedrich-Gronau am 21.05.1929 in Warnemünde.
Diese Ehe blieb kinderlos.
Am 16.03.1945 starb Gerd Friedrich. Er wurde von herabstürzenden Flugzeugteilen erschlagen. Seinen Tod konnte Alfred Friedrich nur schwer überwinden.
Alfred Friedrich starb am 13.10.1968 in Bad Kissingen nach schwerer Krankheit.
Tabellarischer Lebenslauf
Jahr von | bis | Ereignis |
---|---|---|
1891 | *18. März Alfred Fritz Friedrich in Schöneberg | |
1912 | 11. Januar, erhielt seinen Pilotenschein (Nr. 149) | |
1913 | 24. August, Alfred Friedrich flog als erster Deutscher von Berlin, Paris, London mit der "Taube". Start: Liebauer Flugzeugwerft | |
1914 | 1918 | 1. Weltkrieg |
1914 | leitete die Etrich-Flieger-Werke als Chefpilot | |
1915 | erhielt das Eisener Kreuz I. Klasse und das Verdienstkreuz in Silber | |
1915 | August, Leiter der Fliegerschule Döberitz | |
1919 | Baute Leichtflugzeuge | |
1927 | September, gründete den Verein "Alte Adler e.V." | |
1929 | 21. Mai 1929 Hochzeit mit Lore Gronau in Warnemünde | |
1930 | 1933 | wohnhaft in Berlin, Wilmersdorf, Livländische Str. 6 ab 1933 Wilmersdorf, Zäringerstraße 19 |
1933 | Das Reichsluftfahrtministerium versuchte vergeblich Alfred Friedrich für eine Position in der 1933/34 noch geheim gehaltenen Luftwaffe zu gewinnen. | |
1934 | 1945 | Alfred Friedrich gründete in Strausberg 2, Tel. 89 (Berlin) sein Flugzeugreparaturwerk für Leichtflugzeuge |
1939 | 1945 | 2. Weltkrieg |
1941 | Der Film "Quax der Bruchpilot" mit Heinz Rühmann wurde in Alfred Friedrichs Flugzeugreparaturwerkstatt Strausberg gedreht | |
1942 | holt sich "Schlosser Max" (Beate Uhse) in die Werkstatt, die für ihn mehr als 700 Testflüge absolvierte | |
1945 | 16. März, Sohn Gerd Friedrich starb durch herabfallende Flugzeugteile | |
1946 | 1972 | lebte mit seiner Frau in Bad Kissingen |
1946 | erhielt den Befehl seine Firma nach Ruppertsgrün, Sachsen zur Gustav Besser KG umzuziehen | |
1946 | Endmontagehalle wurde demontiert | |
1951 | 1960 | ließ die "Alten Adler e.V.", zusammen mit Ernst Canter, wieder aufleben |
1962 | Alfred Friedrich veröffentlichte ein Buch | |
1963 | Januar, Alfred Friedrich musste wegen Nierensteinen nach Würzburg in die Klinik | |
1963 | 19. September, Alfred Friedrich erhielt Ehrenpreis (erster Pilot, der 1913 die Route Berlin-Paris-London flog) | |
1968 | 13. Oktober starb Alfred Friedrich in Bad Kissingen. |
Karriere als Pilot
Alfred Friedrich lebte und arbeitete viele Jahre in Berlin. Am 11. Januar 1912 erhielt er seinen Pilotenschein (Nr. 149) und startete als erster Deutscher am 24. August 1913 mit der »Taube« zu seinem legendären Flug. »Die Taube« wurde von dem Österreicher Igo Etrich gebaut, 1914 verbessert und in Serie von Edmund Rumpler produziert. Alfred Friedrich absolvierte die Strecke Berlin, Paris, London (und zurück) und erhielt dafür eine Prämie von 4000 Mark (andere Quellen behaupten, er erhielt 12.000 Mark). Außerdem erfand er den Korkenzieher, eine kontrolliertes Trudeln der Leichtflugmaschine. Ab April 1914 leitete er die Etrich-Flieger-Werke als Chefpilot. Im 1. Weltkrieg arbeitete er zunächst als Angestellter bei den kaiserlichen Luftstreitkräften, erhielt dann einen militärischen Dienstgrad und flog Aufklärungsflüge. Für seine Verdienste als Pilot wurde er 1915 mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und mit dem Verdienstkreuz in Silber ausgezeichnet.
Ab August 1915 leitete er die Fliegerschule Döberitz, blieb dort jedoch nur wenige Monate und wurde abgestellt, um Piloten der bulgarischen Armee zu schulen. Nach dem 1. Weltkrieg konzentrierte er sich auf das Bauen von Leichtflugzeugen.
Im September 1927 gründete er den Verein Alte Adler.
1933 versuchte das Reichsluftfahrministerium Alfred Friedrich für die damals noch geheim gehaltene Luftwaffe zu gewinnen. Er lehnte ab und baute eine Flugzeugreparaturwerkstatt für Leichtflugzeuge in Strausberg 2 in Berlin auf, in der ihm auch sein Bruder Hermann Friedrich zur Seite stand.
Am 01. April 1942 holte sich Alfred Friedrich "Schlosser Max" in die Werkstatt, heute bekannt unter dem Namen Beate Uhse, die für ihn mehr als 700 Flüge absolvierte. Sie bekam 1943 einen Sohn (Klaus) und wurde im Mai 1944 Witwe.
Nach dem Krieg zog er mit einer Ehefrau nach Bad Kissingen. Alfred Friedrich beschäftigte sich mit den Nachwehen des Krieges. Er erhielt Befehl mit seiner Flugzeugreparaturfirma nach Sachsen umzuziehen, seine Halle wurde demontiert.
1951 ließ er die "Alten Adler", zusammen mit Ernst Canter, neu aufleben. Der Verein stand für Menschen, die sich bei fliegerischen Leistungen einen Namen gemacht haben. 1960 wurde der Verein aufgelöst.
Anfang 1963 erkrankte Alfred Friedrich, erholte sich jedoch wieder. Am 19.09.1963 erhielt er einen Ehrenpreis verliehen, für seine Leistung, als erste Pilot 1913 die Route Berlin-Paris-London geflogen zu haben.
Quellenverzeichnis
Weblinks
- Geheimnis Staatsarchiv
- Alte Adler
- Die Etrich-Fliegerwerke
- Flugplatz Strausberg
- Hanns Klemm (Kap. Beate Uhse)
- Liste der 817 deutschen Piloten vor Kriegsausbruch 1914
- Alfred Friedrich bei wikipedia
Buch
- »Flugplatz Strausberg, Im Wandel der Zeit«, Helmut Bukowski, Flugplatzbetreiber-Gesellschaft Strausberg mbH, Strausberg, 1993
- »100 Jahre Innovation aus Adlershof«, WISTA-Management, Berlin 2009