Blog LFG
Die ursprüngliche Seite www.lore-friedrich-gronau.de diente dazu, den Fortschritt der Recherche und die Entstehung des Buches zu dokumentieren. Das Wiki zieht nun mit dieser Seite zusammen. Wenige Artikel aus dem Blog füge ich untenstehend ein. Alles Weitere findest du nun hier auf den Seiten, gut sortiert.
15.12.20 - Falsche Bezeichnungen im Internet
Auf eBay und weiteren bekannten Verkaufsplattformen werden besonders zu Weihnachtszeit viele Figuren, Masken und Bücher von Lore Friedrich-Gronau angeboten. Doch nicht überall wo in der Beschreibung Lore drinsteht, war Lore Friedrich-Gronau auch beteiligt. Ihr Name wird häufig verwendet, was zeigt, wie beliebt ihre Kunstwerke sind.
Besonders bei Masken aus Majolika, Ton oder Keramik scheint jedes unsignierte oder teilsignierte Exponat Lore Friedrich-Gronau zugeordnet zu werden. Ich versichere Ihnen: Nur sehr wenige Masken, die Lore Friedrich-Gronau in der Karlsruher Majolika angefertigt hat sind signiert, und wenn, dann fast ausschließlich mit dem Kürzel L.F.G. Sie hat nie das Kürzel L.F. verwendet. Zudem sind ihre Masken und ihre Skulpturen leicht erkennbar, sie hatte eine spezielle Art das Gesicht zu formen und die Haare zu stylen. Zwar gibt es Ausnahmen, dabei handelt es sich dann aber um Einzelstücke, die nicht für den Verkauf bestimmt waren. Außerdem ist oft erkennbar, dass es sich bei den fälschlich als Karlsruher Majolika bezeichneten Werken, nicht um Majolika aus Karlsruhe handelt.
Sollten Sie einmal unsicher sein, fragen Sie mich vor dem Kauf. Ein Ja oder Nein kostet nichts. Nur, wenn Sie eine ausführliche Expertise für den Verkauf benötigen, fallen Gebühren an.
18.03.2021 - Ursula Deinert bei Bares für Rares
Wenn die Zugriffszahlen dieser Seite explodieren, dann ahne ich, dass bei "Bares für Rares" eine Porzellanfigur von Lore Friedrich-Gronau angeboten wurde. In der gestrigen Folge verkaufte ein Ehepaar die Figur von Ursula Deinert mit einer recht gängigen Bemalung. Die Expertise lag bei 300 € bis 400 €. Nach meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Figur, auch aus den Erstentwürfen, im Internet max. 300 € erreicht. Leider hat die Expertin das Geburtsdatum aus der falschen Quelle abgeschaut. Denn Lore ist 1905, nicht 1908 geboren.
Zur Figur Lore Friedrich-Gronau stellt Ursula Deinert als Czardas-Tänzerin dar, die zu dem gleichnamigen ungarischen Nationaltanz tanzt. Die Figur trägt bei Rosenthal die Entwurfsnummer 1714 und wurde 1939 von Lore Friedrich-Gronau zunächst für die Große Deutsche Kunstausstellung, die im Haus der Kunst in München stattfand, gefertigt. 1939 stellte sie die Tanzfigur in Bronze und Porzellan aus. Beide Figuren wurden verkauft. Die Bronze erzielte einen Preis von 500 RM, die Porzellanfigur von 60 RM. Auch im darauffolgenden Jahr durfte "Ursula Deinert" erneut in Bronze ausgestellt werden und erreichte einen Preis von 600 RM.
29.01.2020 - Familie wächst
In den letzten Wochen erhielt ich E-Mails von Menschen, die mit Lore Friedrich-Gronau verwandt sind. Diese wiederum vermittelten mich an weitere Verwandte und so konnte ich in den letzten Tagen interessante und persönliche Anekdoten über Lore Friedrich-Gronau sammeln.
Neffen, Nichten und Großneffen wussten Spannendes und vor allem Seltenes über Lore Friedrich-Gronau zu berichten. Auch persönliche Werke, Unikate, die sie von ihrer Tante bzw. Großtante besitzen, durfte ich auf Fotos bewundern oder durch Erzählungen erahnen.
Der Kontakt zur ihrer Familie macht die Biografie persönlich. Vielen Dank, dass Sie sich bei mir gemeldet haben.
Bitte gerne mehr. Ich freue mich auf Sie!
28.10.2019 - Recherchereise nach Münsterschwarzach - Einsicht in den Nachlass
Kurz nach halb sieben waren wir - mein Mann und ich - auf der Autobahn. Schweigsam, voller Neugier und Erwartung fuhren wir dem Sonnenaufgang entgegen, Richtung Münsterschwarzach, auf den Spuren von Lore Friedrich-Gronau.
Wir kamen beinahe pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit, um zehn Uhr, in der Abtei an.
Pater Franziskus empfing uns freundlich. Zunächst führte er uns zu dem Tondo, das am Eingang des Klosters hängt und St. Benedikt zeigt. Zügig ging es weiter, am Kloster vorbei, durch den Seiteneingang zur Krypta. Hier hängt das Bronze-Relief mit der Heiligen Felizitas und ihren sieben Söhnen. Unverkennbar von Lore Friedrich-Gronau.
Die Klosterkirche hat 12 Altäre, drei davon hat Lore Friedrich-Gronau gestaltet. In der Seitenkapelle befinden sich die 15 Kreuzweg-Stationen von Lore Friedrich-Gronau - ein monumentales Werk, vollkommen unabhängig davon, welcher Glaube gelebt wird. Hier geht es um Kunst und Kultur.
Bei der Betrachtung der Piéta bekomme ich Gänsehaut. Das Leid, die Trauer Marias - der Mutter, die ihren toten Sohn in den Armen hält - zeigt sich in Gesicht und Haltung. Ich muss schlucken.
Wir unterhalten uns über ihre Arbeit. Pater Franziskus und ich sind uns einig, dass sie eine Künstlerin war, der es gelang, ihren Figuren Leid und Freude, Schwung und Eleganz zu verleihen und somit Leben einzuhauchen.
Für die Öffentlichkeit unzugänglich
Im Kloster hängen noch weitere Kunstwerke - ein weiteres Tondo, Maria mit Kind als Standfigur und Maria mit Kind als Bronze-Relief. Ich darf einen kurzen Blick darauf werfen.
Im Keller lagern Kleinkunstwerke von Lore Friedrich-Gronau aus unterschiedlichen Materialien, manche sind nur Entwürfe. Viele davon hatte sie in ihrem eigenen Atelier stehen.
Eine Mammut-Arbeit: Einsicht in den Nachlass.
In der Bücherei wartete ein Wagen voll gepackt mit beschrifteten und geordneten Unterlagen auf uns.
In vier Stunden hatten wir alles gesichtet und fotografiert. Es war ein Kraft-Akt in jeglicher Hinsicht. Da hieß es Emotionen ausschalten und im Tunnel arbeiten. Gerne hätte ich mir viel mehr Zeit gelassen, aber aus organisatorischen Gründen war das nicht möglich.
Doch jetzt geht meine Arbeit erst los. Fotos und Unterlagen ordnen, nachrecherchieren. Lücken füllen und Antworten finden auf Fragen, die sich anhand von Briefen und Fotos ergeben haben.
Abschließend haben wir noch ihr Grab besucht.
Ich empfinde Ehrfurcht und Bewunderung für ihr Schaffenswerk, aber auch Begeisterung und Freude darüber, wie sehr ihre Kunst in der Abtei weiterlebt und mit Respekt behandelt wird.
Danke, dass mir dieser Einblick gewährt wurde. Es war ein einzigartiges Erlebnis für mich, aber auch für meine Arbeit an der Biografie von Lore Friedrich-Gronau.
Als die Sonne unterging befanden wir uns wieder auf der Autobahn Richtung Heimat.
==== 12.09.2019 - Zusendung aus dem Tanzarchiv ====
Im Laufe der letzten Monate habe ich viele Zusendung von Archiven erhalten - per E-Mail oder auch per Post. Manchmal musste ich dafür bezahlen, manchmal nicht. Aber eins möchte ich erwähnen: Die Archive haben sich als kompetent, freundlich und kooperativ gezeigt. Ohne die Arbeit der Archiv-Mitarbeiter wäre ich noch lange nicht so weit. Vielen Dank dafür.
Zu Wiesbaden hatte ich nur wenige Angaben, teilweise nur Vermutungen. Mit diesen spärlichen Informationen wandte ich mich an das Stadtarchiv und erhielt wichtige Daten, die Lore Friedrich-Gronaus Lebenslauf und das ihrer Familie ergänzten. Wunderbar. Dankeschön!
Details folgen in der Lore Friedrich-Gronau - Biografie.
11.09.2019 - Zusendung Archiv Wiesbaden
Im Laufe der letzten Monate habe ich viele Zusendung von Archiven erhalten - per E-Mail oder auch per Post. Manchmal musste ich dafür bezahlen, manchmal nicht. Aber eins möchte ich erwähnen: Die Archive haben sich als kompetent, freundlich und kooperativ gezeigt. Ohne die Arbeit der Archiv-Mitarbeiter wäre ich noch lange nicht so weit. Vielen Dank dafür.
Zu Wiesbaden hatte ich nur wenige Angaben, teilweise nur Vermutungen. Mit diesen spärlichen Informationen wandte ich mich an das Stadtarchiv und erhielt wichtige Daten, die Lore Friedrich-Gronaus Lebenslauf und das ihrer Familie ergänzten. Wunderbar. Dankeschön!
Details folgen in der Lore Friedrich-Gronau - Biografie.
==== 31.08.2019 - Tanzfigur Liselotte Köster bei Bares für Rares vom 30.08.2019 ====
Mein Herz schlug schneller, als das Ehepaar in ihrem Korb eine Porzellanfigur liegen hatte, die ich als Liselotte Köster erkannte. Eine Figur von Lore Friedrich-Gronau. Diese Figur hat eine sehr schöne, authentische und zarte Bemalung. Der Stempel zeigte, dass diese Figur ab 1957 in Landstuhl gefertigt wurde.
Der von mir sehr geschätzte Albert Meier war von der Figur begeistert. Seine Werteinschätzung lag bei 700,- bis 800,- €. Leider teile ich diesen hohen Preis nicht. Im Internet finden sich zwar zahlreiche Auktionen und Angebote in dieser Höhe, verkauft werden die Tanzfiguren aber deutlich darunter.
Bei dem Geburtsjahr von Lore Friedrich-Gronau hat er sich an das im Internet und in vielen Büchern abgedruckte Jahr gehalten - leider ist das falsch. Denn geboren wurde Lore Friedrich-Gronau 1905, laut ihrer Geburtsurkunde (Abdruck erfolgt in der Biografie).
Ergänzen möchte ich noch folgende Daten
Bronze
Lore Friedrich-Gronau zeigt Liselotte Köster bei dem Zigeunertanz. 1940 wurde die Figur in Bronze von der Gießerei Noack gegossen und im gleichen Jahr von Lore Friedrich-Gronau auf Der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Künste in München ausgestellt. Die Figur wurde für 700 RM verkauft.
Porzellan
Die Figur trägt die Werksnummer 1746 und wurde erstmals (nach meinen Recherchen) 1941 in Porzellan angefertigt. Sie ist in Weißporzellan und in unterschiedlichen farbigen Staffagen zu finden. Sie ist 37 cm groß.
Keramik
Lore Friedrich-Gronau hat auch eine Figur aus Majolika von Liselotte Köster angefertigt. Eckdaten Liselotte Köster - Zigeunertanz Größe 37 cm Rosenthal Werksnummer 1746 Form erstmals 1940 als Bronzefigur Porzellanfigur erstmals 1941 Majolikafigur
31.08.2019 - So hat alles begonnen
Alles begann mit Schneewittchen. Diese wunderschöne Porzellanfigur aus dem Hause Rosenthal entstand nach einem Entwurf von Lore Friedrich-Gronau. Mir war die Künstlerin nicht bekannt. Doch das sollte sich bald ändern. Nach Schneewittchen folgte die Froschkönigin. Und mein Interesse an der Künstlerin war geweckt. Nach wenigen Recherchen wurde mir klar, dass Lore Friedrich-Gronau eine talentierte und fleißige Künstlerin gewesen war. Im Laufe der nächsten Monate stellte ich fest, dass Lore Friedrich-Gronau in der Kunstliteratur nur ein kleiner Platz eingeräumt und sie oft nicht einmal erwähnt wurde. Zahlreiche Fehlinformationen über die Künstlerin kursieren im Netz. Das möchte ich ändern.
Intensive Recherche - wenn sich Hobby mit dem Beruf vermischt
Wandrelief Mutter mit Kind (auch Maria mit Jesus) von Lore Friedrich-Gronau, Karlsruher Majolika 6265
Seit Ende 2018 recherchiere ich akribisch über Lore Friedrich-Gronau, die 1905 (nicht 1908, wie viele Quellen besagen) geboren wurde.
Als ich mit meiner Recherche begann, dachte ich noch nicht daran, eine Biografie über sie zu schreiben. Ich wollte jedoch mehr über diese vielschaffende Frau wissen, die Tänzerinnen, Akte, Masken, Büsten, Kinderfiguren und religiöse Großplastiken schuf.
Aus Porzellan, Majolika, Bronze, Stuck oder Zink formte sie Figuren, die von Deutschland aus in viele andere Länder verkauft wurden. Doch Lore Friedrich-Gronau war nicht nur Bildhauerin. Ihre Karriere begann als Illustratorin. Damals war sie noch ein Kind.
Biografie. Werksverzeichnis. Information.
Längst bin ich über den Hobbystatus hinaus.
Ich arbeite an einer - vom Nachlassverwalter autorisierten - Biografie mit Werksverzeichnis über Lore Friedrich-Gronau.
In den letzten Monaten habe ich mit mehr als 100 Instituten, Museen, Kirchen, Vereinen, Verlagen und Ämtern gesprochen, geschrieben und diskutiert. Ich habe das gesamte Internet einmal umgedreht und ausgewrungen. Ich habe eine Menge Geld ausgegeben, um ihre Werke zu ersteigern und Sekundärliteratur zu kaufen.
Lore Friedrich-Gronau illustrierte zahlreiche Kinderbücher und -zeitschriften. Hier: "Hänsel und Gretel: Der deutschen Kinder Freudenborn"
Doch es wird Zeit, Sie daran teilhaben zu lassen. Auf dieser Seite werde ich über den aktuellen Status und meine Recherchereisen informieren, sowie auf Besonderheiten hinweisen.
Demnächst besuche ich die Abtei Münsterschwarzach, wohin Lore Friedrich-Gronau 1968 - drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes - zog. Geplant hatte sie ein halbes Jahr, doch am Ende blieb sie dort bis zu ihrem Tod. Sie starb am 04. Juli 2002.
Aktuelle Informationen zum Stand der Biografie finden Sie hier im Blog.