Vita
Kurzvita
Am 30. Oktober 1905 gebar Martha Margarete Gronau ein kleines Mädchen, das Leonore Berta Klara getauft und später liebevoll Lore genannt wurde. Der Vater Walter Friedrich Eduard arbeitete als königlicher Oberlehrer an der Maschinenbauschule zunächst in Görlitz, später in Aachen.
Lore Gronau stellte mit zehn Jahren ihre ersten Exponate aus. Mit elf fertigte sie ein Postkarten-Set für den Opfertag der Deutschen Flotte an. Es folgten zahlreiche weitere Glückwunsch- und Künstlerkarten. Sie arbeitete viele Jahre als Illustratorin für unterschiedliche Verlage, studierte in Berlin und war Meister-Schülerin von Fritz Klimsch. 1929 heiratete sie den Piloten Alfred Friedrich und lebte mit ihm in Berlin, nach dem Krieg zogen sie nach Bad Kissingen. Sie nahm an zahlreichen Ausstellungen teil, u.a. an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München.
Lore Friedrich-Gronau gestaltete Figuren aus Bronze, Stuck, Porzellan oder Keramik. Besonders beliebt waren und sind noch heute ihre Tanzfiguren, die sie am lebenden Objekt gestaltete und somit den berühmten Tänzerinnen und Schauspielerinnen wie u.a. Liselotte Köster, Margot und Hedi Höpfner oder Daisy Spiess aus den dreißiger und vierziger Jahren ein Denkmal setzte. Doch sie kreierte auch Kinder- und Märchenfiguren, religiöse Motive, Engel, Masken, Reliefe und Akte.
Sie arbeitete viele Jahre als freie Künstlerin für die Porzellanmanufaktur Rosenthal und für die Karlsruher Majolika. Zudem schuf sie Einzelstücke für besondere Feierlichkeiten. 1968 bezog sie eine Wohnung im Gästehaus der Abtei Münsterschwarzach und arbeitete im Atelier ein halbes Jahr intensiv an sakralen Werken, die in Münsterschwarzach, aber auch in anderen Städten, wie z.B. Altenbanz zu bestaunen sind. Im gleichen Jahr stirbt ihr Mann und kurz darauf ihr Vater. Lore Friedrich-Gronau entscheidet sich Anfang der siebziger in die Abtei zu ziehen und dort im Atelier zu arbeiten. Am 04. Juli 2002 stirbt sie in der Abtei Münsterschwarzach. Dort liegt sie auf dem Friedhof begraben.